Argentinien  19. – 25. Dezember 2016

 

Bei schönstem und windstillerem Wetter fuhren wir auf der einsamen R 43 über die vielschichtigen Plattenhöhen. Das Valle del Rio Deseado gefiel uns gut. Dann aber kamen wir nach Las Heras. Was für ein ungemütlicher und verschmutzter Ort. Alles lag oder flog herum, kein schöner Anblick. Es waren auch wieder viele Bohrstellen sichtbar und ich verstehe nicht, wieso sie keine Verbrennungsanlagen erstellen. Von Las Heras nach Puerto Deseado gab es einmal eine Zugverbindung. Ein alter Bahnhof von 1909 steht noch in P.D., welcher von ehemaligen „Eisenbähnler“ liebevoll restauriert und mit alten Dokumenten und Gegenständen belegt und gepflegt wird.

In Fitzroy nahmen wir die R 3 über die Pampa de las Tres Hermanas, die nur noch aus niedrigstem braunen und trockenem Büschelgras bestand. Wir genossen die nochmalige Durchfahrt auf der gut befahrbaren Strasse. 

Die versteinerten Wälder im NP Bosques Petrificados waren einmalig. Riesige versteinerte Aurakarien lagen überall verstreut herum. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass diese so gut erhaltenen Bäume schon Mio. von Jahren alt waren. Einzigartig und es beeindruckte uns sehr.

Auf der 126 km langen Strecke nach Puerto Deseado hätte man eigentlich den Automaten einstellen können um nach hinten Kaffee trinken zu gehen. Es war sehr eintönig und die verlotterten und verlassenen Eisenbahnhäuschen taten uns leid. In Puerto Deseado angekommen buchten wir als erstes eine „Darwin Expedition“ per Boot zu der Pinguininsel. Nach 2-tägigem Warten klappte es dann doch noch bei ruhiger See hinauszufahren. Jetzt war mein Fotograph voll in „Action“. Nichts konnte ihn mehr halten. Unterwegs schwammen Delphine an uns vorbei und es sah aus, als wenn sie mit uns spielen wollten. Auch die Delphine hatten ein Junges dabei. Dann sahen wir grössere Kolonien von Seelöwen. Männchen mit ihrem Harem und den Jungtieren. Alle waren neugierig und wollten uns natürlich auch besichtigen. Der Nestbau für die putzigen Magellan-Pinguine ist in dieser steinigen Umgebung eher schwierig. Es giebt nur kleine Ausbuchtungen wo sie ihre Nester einrichten konnten. Das hiess, dass sie nun besser auf die Jungtiere aufpassen mussten, denn es gab viele Skuas die nur auf die richtige Gelegenheit warteten ein Ei oder ein Jungtier zu ergreifen. Nach einem Spaziergang auf die steiler abfallende Inselseite sahen wir die Felsenpinguine. Das sind richtige „Schnügel“. Bunte Federbüschel stehen von ihrem Kopf ab und sie hüpfen die Felsen hoch. Zwei Magellan-Pinguine gesellten sich einmal mitten in eine Gruppe. Die staunten nicht schlecht als sie von überall geschupft und gepickt wurden. So zogen sie von dannen. Beim nächsten Ort konnten wir noch die Jungtiere der Skuas beobachten. Aber „oha lätz“, das war nicht so einfach. Die grossen Vögel griffen plötzlich von hinten an und wenn man zu spät den Arm hochhielt pickten sie einem oder man erwischte mit deren Krallen eines. Beides war nicht so angenehm. Die Rückfahrt war schon etwas heftiger. Die See hatte Wellengang und unser Kapitän schaute, dass wir nicht jedes Mal eine volle Salzwasserladung erwischten. Ich war glücklich wieder Boden unter den Füssen zu haben. Trotzdem ein unvergessliches und wunderschönes Erlebnis.

Puerto Deseado war nicht sehr einladend und die aufgesuchten Restaurants gab es nicht mehr oder hatten geschlossen. So kauften wir ein Rindsfilet und 2 Rindskotelettes und staunten über die günstigen Fleischpreise. Alles ca. Fr. 30.--. Wir deckten uns bis zur Argentinisch-Chilenischen Grenze ein, denn da darf man wieder nichts mehr mitnehmen.

Die Weiterfahrt über die R 47 der Pampa del Cerro Morro war unglaublich schön, vielfältig und aussergewöhnlich einsam. Hier übernachteten wir ganz alleine an einer kleinen Pfütze. Die Sterne in der Nacht schienen hell und waren zum Greifen nah.

Guanakos und Nandus leben hier in grösseren Herden und viele Pferde bewegen sich frei. Es war schön sie zu beobachten, leider flüchteten alle wenn man vorbeifuhr oder anhalten wollte. Meistens zogen Kilometer lange Drahtzäune an uns vorbei. Sie waren ca. 1.20 m hoch und die Guanakos sprangen darüber und die Nandus quetschten sich da durch. Leider hatte nicht jedes Tier soviel Glück darüber zu springen oder dadurch zu schlüpfen, deshalb blieben sie oft in diesen Zäunen hängen. Nicht gerade ein schöner Anblick. Grosse Schafherden die frisch geschoren wurden weiden in dieser kargen Gegend. Auch sahen wir oft kleinere und grössere Salzseen und der Rio Deseado war sogar ganz versickert.

Auf der Strecke Puerto Deseado bis Richtung Puerto S. Julian sollte einmal eine Autostrasse erstellt werden. Vieles wurde planiert, Teilstrecken geteert und plötzlich verlief alles wieder im Sand. Alle Maschinen wurden abgezogen, nichts mehr lag herum und das ganze Projekt schien vergessen zu gehen. War das Geld ausgegangen oder bauten sie irgendwo anderes.....?

  • Felsenpinguinen und See-Löwen

  • Einkaufen in Perito Moreno

  • Pampa del Setenta

  • Pampa del Setenta Oelbohrungen

  • NP Bosques Petrificados

  • NP Bosques Petrificados

  • NP Bosques Petrificados versteinerte Bäume

  • NP Bosques Petrificados

  • NP Bosques Petrivicados

  • NP Isla Pinguino (Darwin)

  • NP Isla Pinquino (Darwin)

  • Felsenpinguine

  • Felsenpinguine mit Nachwuchs und fremdem Fötzel (Magelanpinguin)

  • Wir sind auf einer kleinen Pinguin Insel

  • Magellanpinguinen Nachwuchs

  • Fremde auf der Pinguininsel