Argentinien  7. – 12. Dezember 2016

 

Mit den kurzen Haaren geht es mir wieder besser. Im Coiffeursalon war ich zwar die Einzige mit einem Kurzhaarschnitt, denn die meisten argentinischen Frauen tragen ihr Haar lang und am liebsten blond. Die ganze Färberei ist wiederum eine sehr langwierige und schmerzhafte Prozedur. Die Frauen bekommen ein feines Haarnetz und da werden kleine Strähnchen von den langen Haaren durchgezogen. Autsch...

Dank unserem GPS fanden wir auch wieder aus der 40 Mio. Hauptstadt Buenos Aires heraus. 4 – 6-spurige Bahnen und die Wegbezeichnung nicht immer klar. Ohne dieses Gerät würden wir wahrscheinlich heute noch herumirren.

Über die flache Pampa fuhren wir 548 km weiter, der Sierra de la Ventana entgegen. Es ist der höchste Gebirgszug mit einer Höhe von 1239 m in der Provinz Buenos Aires. Uns gefiel die hügelige Landschaft und es gibt gute Wanderwege. Ganz alleine waren wir für diese Nacht auf dem Campingplatz. Die Argentinier kamen erst am anderen Tag mit Zelten und Picups in diesen beliebten Naturpark.

Wir wollen zu den gelbbauchigen Papageien nach Loberia. Es wurde langsam windiger und trockener und deshalb pflanzten die Bauern lange Baumreihen zum Schutz der Austrocknung und Versandung. Nach Bahia Blanca hatten wir zwei Mal eine Kontrolle betr. Früchte und Fleisch. Da wir noch nichts eingekauft hatten, mussten wir um nichts fürchten. Auf der R 3 kamen wir gut voran und zwischen dem Rio Colorado und Rio Negro wurde die Gegend wieder sumpfiger und fruchtbarer.

Ab Balneario el Condor nahmen wir die Schotterpiste unter die Räder und sahen tausende dieser prächtigen Papageien. Im Oktober nisten sie in den Steilhängen und jetzt sitzen schön aufgereiht, wie an einer Perlenkette, auf den Drähten der Stromleitung.

In Loberia stellten wir uns neben ein Restaurant und genossen wunderbare hausgemachte Gnocchi. Hier sagen sie, dass dieses Gericht ab dem 28igsten jedes Monates ein „Armeleute-Essen“ sei. Der Name hat aber noch eine andere Bedeutung. „Man sagt den Beamten, welche nur am 28igsten ins Büro kamen um den Lohn abzuholen auch Gnocchi“.... 

Die ersten Seelöwen tummelten sich vor der Küste und waren auf Fischfang. Ein tolles Schauspiel. Die Ortspolizisten kamen vorbei und interessierten sich woher wir kommen und wohin wir wollen. Die immer wieder liebenswürdigen Kontakte mit den Menschen schätzen wir sehr. Der Polizist meinte, dass die Küstenstrasse für unser Fahrzeug kein Problem sei. Somit ging es los. 150 km lang durchfuhren wir die eindrückliche Dünenlandschaft. Buschig, sandig und richtig urchig. Ein LKW-Fahrer machte uns noch auf eine schwierige Passage die sehr sandig und kurvenreich war aufmerksam. An vielen Orten wurde gefischt und ein kleines Zeltlager aufgebaut. Die Köder legten sie weit nach draussen und hofften bei Flut einen guten Fang zu machen.

An der Playa Dorades standen wir allein am Meer. Wunderbar.

Über Nacht kühlte es dann auf 16° ab. Zum Fahren sehr angenehm und schnell erledigten wir den Grosseinkauf vor dem Eintritt der Insel Valdés. Bei dem Touristenbüro erhielten wir gute Informationen an welchen Plätzen und wann ungefähr wir die verschiedenen Tiere sehen könnten. So machten wir uns sofort auf den Weg nach Caleta Valdés. Hier sahen wir die Magallan-Pinguine, Seelöwen und Dank einem Rancher sechs Orkas. Das war ein aussergewöhnliches Erlebnis. Auf dem Rückweg stellten wir uns dann auf den Wind geschützten Campingplatz. Auch hier hat es einen sehr schönen Sandstrand.

Da standen nun einige argentinische Camper. Von vorne sehen die alten Modelle wie Panzerautos aus. Bei unserem Strassenverkehrsamt dürfte da keiner nur in der Nähe vorbeifahren. Der Lack blättert ab und überall sieht es rostig aus. Grosse Busse aber auch kleinere neuere stehen hier. Neben uns war ein solch alter Camper, welcher noch eine Ziegenhälfte in der Türe hängen hatte. Qué rico!!!!

Am zweiten Tag besichtigten wir in Punta Delgada die Seeelefanten. Nach dem Mittagessen führte uns ein Guide zu dem geschützten Ort. Faul, träge und voll gefressen liegen sie auf den Steinplatten. Die Männchen sind alle im Meer auf Jagd und kommen lange Zeit nicht hierher. Es lümmelten nur Weibchen und Jungtiere herum. Bei Punta Pardelas bogen wir zum Meer ab und sehen einen traumhaft schönen Platz. Einige Einheimisch campten hier und so stellten wir uns auch dazu. Zwar windete es heftig aber das Wetter war heiss und das Meer tiefblau.

Über Nacht kam starker Wind auf und die See war aufgewühlt. Grosse Wellen brechen über die Felskanten und der Sand sticht wie wenn man Sandstrahlen würde, alles wirkte unheimlich. Als die Wolken noch tiefer hingen entschlossen wir uns nochmals auf den Campingplatz zu fahren, wo wir unsere Internetseite bearbeiten konnten.

Wir stehen viel ausserhalb oder in der Pampa und somit ist es etwas schwieriger die Seiten à jour zu halten. Hoffentlich erfreuen wir euch trotzdem mit unseren Berichten und Fotos.

 

  • Sierra de la Ventana

  • Küste bei Loberia

  • Badestrand bei Loberia

  • Am Golfo San Matias

  • Vorbei am Golfo San Matias

  • Auf der Insel Valdes Magellan Pinguine

  • See - Löwen auf Valdes

  • See - Elefants auf Valdes

  • Orca auf Valdes leider nur aus der Ferne

  • Guanacos auf Valdes

  • Salz - See auf Valdes

  • Sturm auf der Insel Valdes