Rio Uruguay

Brasilien  16. – 23. November

 

Die Überquerung der Grenze nach Brasilien in Aceguà war kein Problem. Bei der Immigration für’s Auto mussten wir 1 Stunde warten und der Zöllner entschuldigte sich sehr dafür. Da wir kein Portugiesisch sprechen, verstehen wir ab jetzt leider nichts mehr. Mit etwas Englisch und Spanisch kamen wir aber mehr oder weniger durch.

Wir kamen in hügeligeres Gelände und durchquerten das Departement do Sul. Das Gebiet ist geprägt mit saftigen Wiesen und „Steaks“ äh, grossen wohlgenährten Rinderherden. Wo wollen wir den hier übernachten? Fredy fragte in einer Estancia und wir durften auf die Anhöhe fahren und hatten einen umwerfenden Ausblick auf die riesigen Felder und Weiden.

Irgendwann mussten wir auch Geld von einem Automaten ziehen. Das war hier nicht so einfach. Meistens klappt das nur über den Fingerprint. Das nützte uns natürlich nichts. So dauerte die Suche jeweils etwas länger.

Zum Einkaufen gab es viele Möglichkeiten. Es hatte Mercados, Supermercados oder landwirtschaftliche Betriebe. Die Fleischtheke hatte immer eine schöne Auswahl und so kauften wir da gerne ein. Zum Essen kann man auch die „Churasscuerias“ besuchen. Es gab leckere Grillsachen und ist gar nicht einmal so teuer.

Das saftige Grasland wechselte jetzt über in Ackerbau. Grossangelegte Korn-, Mais, und Sojafelder wechselten sich ab. Auch Reis und Zuckerrohr wurde angebaut. An der Strasse konnte man Orangen und Melonen kaufen.

Unser Ziel war die Jesuiten-Siedlung „Sao Miguel das Missoes“. Diese wurde 1983 von der UNESCO zum Kulturerbe ernannt. Hier standen wir zuerst ganz alleine und gegen Abend wurden wir von 10 brasilianischen Wohnmobilen eingeigelt. Am Abend wurde die Geschichte von der Ankunft der Jesuiten mit einem tollen Lichterspektakel an der wunderschönen Kulisse der Kathedrale und Umgebung dargestellt.

Wir kamen in das Departement Santa Catarina, welches von der Milchwirtschaft lebt. Dieses Gebiet ist geprägt mit vielen eher mageren Kühen. Auch Kornfelder soweit das Auge reicht.

Es wird teilweise Deutsch gesprochen, denn das ca. 100'000 qkm grosse Land wurde ab 1822 von deutschen und anderen europäischen Einwanderern besiedelt. Gepflegte Dörfer und Städte mit Fachwerkhäusern sind keine Seltenheit. Heute gibt es auch sehr moderne Häuser. Überall wird Land parzelliert. Mit blauen Hortensien und anderen Blumensträucher wir alles schön und liebevoll eingezäunt.

Ja, und der kürzeste Weg ist nicht immer der schnellste. Wir fuhren zur Illha Redonda an den Rio Uruguay. Auf einem Umweg genossen wir schon einmal eine schöne 20 km lange Naturstrasse. Am Schluss war es dann richtig urchig. 14 km gröbste Naturstrasse. Gut hatten wir unsere „Cajita“ dabei. Die Gegend war dafür traumhaft schön. Wir sahen eine Ochsenherde und zwischendurch zum Rio Uruguay hinunter. Wir fragten uns immer wieder, müssen denn alle hier durchfahren? Denn es gibt auch hier viele schöne Häuser. Als wir dann im Ort ankamen sagte ich zu Fredy „sieh einmal da vorne, ist das nicht eine Teerstrasse.......?“.

Langsam kamen wir auf eine Höhe von ca. 800 m. Die hügelige Landschaft wurde mit Tabak bepflanzt und es gab viel Wald- und Weideflächen. Beim Camping Balneario am Rio Iguacu standen wir für eine Nacht. Sehr einsam und (ruhig?) nein! Vielen jungen Leuten gefiel dieser abgelegene Ort auch sehr gut und sie trafen sich hier für ein Assado mit Musik. Riesige Boxen wurden ausgepackt und wir wurden mit 2, 3 verschiedenen Musiken beschallt. Gott sei Dank packten sie am späteren Abend ihre Sachen wieder zusammen. Die Familie des Campingwart besuchte uns, denn sie wollten etwas deutsch sprechen.

Die Strassen waren mehr oder weniger gut und wir sind immer wieder glücklich wenn wir einmal entspannt über eine gute Strasse fahren konnten. Es gab viele LKS’s aller Arten und Jahrgänge. Scania, Mercedes, Ford und Volvo. Pickups und kleinere PKW’s. Lustig ist es schon, wenn dich bergab ein 11achsiger LKW überholt. Bergauf kannst du ihn dann wieder stossen. Viele sind mit Korn, anderen Lebensmitteln, Baumaterialien etc. meistens sehr schwer beladen.  

Unserem eigentlichen Ziel, den spektakulärsten Wasserfällen von Amerika kamen wir immer näher. Über eine gute Autostrasse mit viel Verkehr erreichten wir den Camping Internacional in Foz de Iguacu. Wir sind im Departement Parana. „Foz do Iguacu“ heisst „Mündung des Iguacu“. Seine Gründung erfolgte 1888, als sich eine brasilianische Expeditionseinheit durch den Urwald gekämpft hatte und zur Sicherung der Grenze am Dreiländereck Brasilien, Argentinien und Paraguay den Militärposten Iguacu errichtete.

Mit Taxi und Bus fuhren wir zu den Wasserfällen. Die Schönheit des ganzen Naturschauspieles kann man gar nicht beschreiben. Das muss man einfach gesehen und erlebt haben.

Auf dem Platz stand ein anderer riesiger Camperbus. Drei Brüder aus Brasilien reisen miteinander und sagten uns, dass sie hier mit Freunden eine Party feiern wollten. Somit hatten wir wieder eine Freinacht, aber es sind sehr aufgestellte tolle Leute und wir denken an unser Camperleben mit euch zusammen, welches auch nicht immer so leise war.

Bei schönstem Wetter unternahmen wir heute einen Helikopterrundflug zu den Iguacu-Fällen. Unglaublich schön und was für ein Spektakel. Der Besuch des privaten Vogelparks mit über 160 Vogelarten rundete das Ganze wunderbar ab.

  • Jesuiten-Mission Sao.Miguel

  • 20 km grobe Schotterpiste

  • 12 km Offroad Piste

  • Unterwegs im Bezirk Santa Catarina

  • Alt - und Neubauten

  • Besuch von einem Leguan

  • Uebernachtungsplatz am Rio Iguacu

  • Rio Iguacu

  • Iguacu Wasserfall auf der Brasilianischen Seite

  • Iguacu Wasserfälle vom Helikopter