Ueberfahrt mit dem Frachtschiff „Grande Brasil“ ca. 10'500 km

Hamburg – Montevideo vom 4. Oktober bis 11. November 2016

 

Check In um 10.00 Uhr an der Dessauerstrasse 10 im Hafen von Hamburg. Um 11.00 Uhr fuhren wir dann auf’s Schiff. Wir, das sind 2 Oesterreicher, 1 Deutscher, 1 Italiener und 3 Schweizer Passagiere. Mit gemischten Gefühlen richteten wir uns in unserer Indoor-Kabine ein und hofften auf eine gute Ueberfahrt.

Heute darf ich sagen, dass wir eine ganz tolle Reise genossen. Die See war mehrheitlich ruhig, in den südlichen Gefilden wunderschön sonnig und heiss, das Essen lecker, die Stimmung gut und die Crew zuvorkommend und nett.

Wir liefen die Häfen in Tilbury (London), Antwerpen (NL), Vigo (E), Dakar (Senegal), Conakry (Guinea), Freetown (Sierra Leone), Vitorio, Rio de Janeiro und Santos (Brasilien), Zarate (Argentinien) und Montevideo in Uruguay an.

In Antwerpen kamen noch ein Franzose und ein deutsches Paar dazu. Somit waren wir 10 Passagiere und 26 Crew-Mitglieder.

Im europäischen Raum war es zuerst noch diesig und kühl. Trotzdem stiegen wir immer wieder auf die Brücke um das Ent- und Beladen zu beobachten. Es gab viele moderne Krananlagen um die Fracht zu laden. Container, alte und neue Autos. Bau- und Landmaschinen-Fahrzeuge aller Art, etc. Alles wuselte da sehr beschäftigt herum.

Im Golf von Biscaya rollte unser Schiff das einzige Mal etwas heftiger. Aber alles verlief gut.

Vereinzelt durften wir auch an Land gehen, was natürlich alle sehr freute. Wieder einmal festen Boden unter den Füssen zu spüren war schon schön.

Die afrikanischen Hafenstädte sind sehr speziell. Es gibt viele einfache marode Wohnungen und die Hafeneinrichtungen waren auch nicht mehr so modern. In Dakar schlenderten wir durch die stark belebten Marktstrassen wo man alles zu kaufen bekam. Natürlich boten sie nur das Beste an. In Freetown wollte dann keiner mehr raus. Man müsste dem Beamten auch 60 $ bezahlen....

Ab Freetown ging es dann quer über den nord- und südatlantischen Ozean. 6 Tage waren wir auf der unglaublich ruhigen See unterwegs. Mit Lesen, Baden, etwas Spanisch lernen oder wieder einmal nichts tun zu müssen genossen wir diese Ueberfahrt sehr.

Am Dienstag, 25. Oktober überquerten wir den Aequator bei schönstem Wetter. Mit einer lustigen Aequator-Taufe für zwei Creewmitglieder wurde das ausgiebig gefeiert. Natürlich mussten unsere „Mannen“ auch daran teilnehmen. Schön war’s.

In Brasilien angekommen war die Landschaft wieder ganz anders. Hügelige bewaldete Gegenden gespickt mit vielen farbenfrohen Favelas. Am Strand, kilometerlange Sandstrände und unzählige Hochhausbauten. Zum Anlegen fuhren wir oftmals durch schmale Passagen die ein gutes Augenmass brauchten. Unser Captain war ein „Meister“ des Navigierens. Geschickt und mit viel Ruhe gab er jeweils seine Anweisungen seiner Creew weiter. Oftmals merkten wir als Passagiere gar nicht, fahren wir jetzt oder sind wir schon da.

Vor dem Anlegen an einem Hafen mussten wir vor der Hafeneinfahrt auf den Lotsen warten. Manchmal dauerte es halt etwas länger als gewünscht, aber für uns spielte das ja keine Rolle.

In Rio de Janeiro machten wir mit einem Bus eine Stadtrundfahrt. Das war unglaublich interessant. Wir durften sogar von einer Sambaschule die Werkstattshallen kurz besichtigen. Da wird schon das ganze Jahr über an den neuen Teilen gearbeitet. Die Sambakönigin auf dem besten Fahrzeug bezahlt minimum 100'000 $ damit sie da zuoberst tanzen darf....... Ueber eine steile, enge und kurvige Strasse fuhren wir hoch zur Jesusstatue und genossen einen traumhaften Rundumblick über Rio. Zum Abschluss hielten wir an der belebten und beliebten Copa Cabana und liessen es uns bei Caipirinas gut gehen.

An Buones Aires vorbei, fuhren wir weiter dem Rio Parana hoch nach Zarate. Hier stehen wieder tausende Autos. Wo gehen die wohl alle hin?

  • Grande Brasil

  • Hafen in Hamburg

  • Hafen in London-Tilbury

  • Hafen in Antwerpen

  • Hafen und Landgang in Vigo

  • Hafen und Landgang in Dakar

  • Hafen in Freetown

  • Hafen in Vitoria

  • Hafen und Landgang in Rio de Janeiro