5. – 8. September Bischkek – Osch – Grenze Kirgistan - Usbekistan

 

Richtung Westen ging es zum Toktogulsee. Was für eine wunderschöne abwechselnde Strecke. Alle hundert km wechselten die Gesteins- und Felsformationen. Wir durchfuhren stock dunkle Tunnels, die etwas unheimlich wirkten.

Auf den Hochebenen herrschte Albabzugs-Stimmung. Die Herden wurden gesammelt, die restlichen Käsekugeln und geräucherte Stutenmilch verkauft und zum Teil schon die Jurten zusammengepackt. Es gibt auch Bauern die ihre Pferdeherden für zwei Monate alleine weiden lassen. Die richten ihre Hengste so ab, dass sie auf die Herde aufpassen und sie an die leckersten Plätze führen. Hin und wieder gibt es auch Hengste, die sich mit einem anderen Hengst messen und bei Niederlage die ganze Herde mitnimmt. Am Toktogul See angekommen, wurden wir mit leckerem Schaschlik und Salaten aus Campers Küche verwöhnt.

Der Naryn ist der längste und wasserreichste Fluss im Tien-Schan. Vom Zentrum des Gebirges bahnt er sich seinen 600 km langen Weg ins Ferganabecken, wo er sich mit dem Syr-Darja vereint. Wir fuhren an zwei Stauseen entlang. Glasklares Wasser und die hohen Berge spiegelten sich in dem ruhigen Wasser. Fantastisch. In Kirgistan wird viel Strom erzeugt und ausgeführt, dafür wird Benzin und Diesel exportiert. Zu sowjetischer Zeit wurde hier auch Uran gewonnen. Es ist schon ein beklemmendes Gefühl, denn irgendwo wurden irgendwelche Test durchgeführt oder aber auch diffuse Fässer vergraben. Aber darüber wird hier nichts berichtet.

Das Militär ist auch wieder präsenter, denn im 2010 soll es mit den Usbeken  zu Unruhen gekommen sein. (Unterschiedliche Ansichten der Grenzbereinigung).

Von dem trockenen Gebirge fuhren wir ins tiefer gelegene fruchtbare und bepflanzte Tiefland. Mais wurde geerntet und getrocknet. Die letzten Melonen, Kürbisse, Peperonis, Auberginen, Tomaten, Zwiebeln und Kartoffeln an der Strasse verkauft.

Die Häuser sind sehr schön und unterschiedlich gebaut. Viele Blechdächer bedecken Häuser wie auch die Moscheen. Der Dachstock ist meistens auf zwei Seiten offen und die Leute lagern da Heu und Stroh für ihre Tiere.

Meinen Geburtstag feierten wir auf dem Stellplatz in Osch. Es wurde ein sehr schöner Abend und ich möchte mich noch ganz herzlich für alle guten Wünsche bedanken.

Osch: Wo der chinesische Gesandte Zhang Qian auf der Suche  nach den „himmlischen Rössern“ im Jahr 138 vor unserer Zeit aus den unwirtlichen Bergen in die Gärten der Fergana-Oase hinabstieg, lag damals schon die Stadt Osch. Sie ist die historisch bedeut-samste Stadt des Landes und so alt, dass ihr Gründung Legende ist: Diese wird König Salomo, aber auch Alexander dem Grossen zugeschrieben. Der Volksmund sagt, Osch sei so alt wie Rom. Andere Quellen äussern, dass Osch so alt ist wie Samarkand, das auf zweieinhalb Jahrtausende zurückblicken kann.

Wir bestiegen den Tacht-i-Suleymann (Salomon-Felsen). Es ist ein heiliger Berg und viele Frauen pilgern zum Berg, um Fruchtbarkeit zu erflehen.

Am Abend gab es ein längeres Meeting, betreffend Grenzübertritt, denn es soll eine langwierige Angelegenheit geben.  Wir zählten unsere Gelder, suchten alle nötigen Papiere zusammen und warten gespannt auf die Dinge die da kommen.

Leider müssen wir unseren kirgisischen Reiseleiter Emil schon verabschieden. Er ist ein ganz aufgestellter und sehr engagierter Leiter und er hat uns sein Land mit vielen Informationen und Herzblut näher gebracht.